Psychische Auswirkungen
Übermäßiger Alkoholkonsum führt zu langfristigen Veränderungen in verschiedenen Botenstoffsystemen (Neurotransmitter) im Gehirn. Anfänglich sind diese Veränderungen adaptiv, das heißt, sie erlauben dem Gehirn, sich an die Umstände anzupassen und trotz steigendem Alkoholkonsum seine Funktionen zu erfüllen. Betroffene merken daher vorerst kaum etwas davon und freuen sich oft über ihre eigene „Trinkfestigkeit“.
In der Folge entstehen schleichend gravierendere Umstellungen in verschiedenen Funktionskreisen des Gehirns, die zu Depressionen, Wahrnehmungsstörungen, Stressempfindlichkeit und Schwierigkeiten in der Einschätzung feiner sozialer Signale führen. In manchen Fällen können durch Alkohol ausgelöste Halluzinationen und Wahnvorstellungen auftreten. Häufig sind Schlafstörungen, erhöhte Reizbarkeit und Konzentrationsprobleme die ständigen Begleiter des Betroffenen. Diese Symptome können die Grundlage für erhöhte Aggressionsbereitschaft oder Zurückgezogenheit/Verschlossenheit in sozialen Beziehungen sein. Dazu kommen die eigentlichen Symptome der Abhängigkeit, die es sehr schwer machen, den Konsum herunter zu regulieren.